Wie Cannabis bei Jugendlichen wirkt

Haschisch und Marihuana werden meist geraucht – als Joint, mit Tabak vermischt oder in speziellen Pfeifen (Bong, Shisha, Shilum, Purpfeifen) oder Vaporizern, in denen Cannabis nicht verbrannt, sondern nur verdampft wird. Die Wirkung tritt nach wenigen Minuten ein und hält 2-4 Stunden an. Seltener wird es in Kekse gebacken oder in Tee gerührt und geschluckt. Hierbei setzt die Wirkung nach etwa 30 bis 60 Minuten ein, ist wesentlich intensiver und dauert zwischen 5 und 12 Stunden.
Der Stoff, der berauschend wirkt, ist das Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC). Die THC-Konzentration in den Pflanzen ist sehr unterschiedlich: Hanf, der als Nutzpflanze zur Herstellung von Stoffen etc. angebaut wird, enthält nur ganz wenig oder gar kein THC. In den Niederlanden werden seit einigen Jahren allerdings Hanfsorten mit einem THC-Gehalt von bis zu 20 % gezüchtet, z.B. Sorten wie Skunk, Haze und Kush. Der THC-Gehalt von Cannabis in europäischen Ländern hat sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt und liegt bei Haschisch um die 17 %, bei den Blütenständen des Marihuana kann er bis zu 25 % betragen. Das verkaufte "Gras" besteht in der Regel aus Blüten und Kraut, wobei die Blüten deutlich mehr THC enthalten als das Kraut.
Sobald der Stoff wirkt, beschleunigt sich der Puls, die Augen werden gerötet, der Mund trocknet aus und du verspürst Hunger. Doch Vorsicht, die Wirkung kann sehr unterschiedlich sein, je nachdem was, wie viel und in welcher Form du die Drogen konsumierst. Entscheidend ist auch, wie du selbst gerade drauf bist.

Das heißt, Stimmung, Tagesform, körperliche Verfassung, Erfahrung oder deine Erwartungen haben einen großen Einfluss darauf, ob der Rausch positiv oder negativ verläuft. Ganz einfach, weil Cannabis vorhandene Stimmungslagen verstärkt. So kann sich bei allen, die gut drauf sind, kurz nach dem Konsum ein entspanntes, ruhiges und ausgeglichenes Gefühl einstellen. Du glaubst, Musik intensiver zu hören, viel mehr und alles deutlicher zu sehen, vielleicht auch Sex intensiver zu erleben. Und es fällt leichter, mit anderen zu reden. Umgekehrt kannst du aber noch tiefer ins Loch fallen und dich elend fühlen, etwa wenn du zu viel geraucht hast oder Dinge wie Liebeskummer, Ärger mit Freunden oder Stress in Schule auf der Seele lasten. Unruhe, Angst oder sogar Panik können dich dann befallen, verbunden mit Desorientiertheit und Verwirrung. Wer vor dem Rauchen viel gegessen oder Alkohol getrunken hat, muss außerdem mit Übelkeit und Erbrechen rechnen.
Doch gleich ob positiv oder negativ - in jedem Fall sind Konzentrationsfähigkeit und Reaktionsvermögen vermindert, und du kannst Informationen nur deutlich langsamer verarbeiten. In dieser Zeit solltest du dich nicht ans Steuer setzen und keine Arbeiten verrichten, bei denen du dich sehr konzentrieren musst oder bei denen du dich leicht verletzen könntest.
Weitere Informationen unter www.checkwerfaehrt.de