Wie Alkohol im Körper wirkt
Alkohol gehört zu den ältesten Rauschmitteln der Menschheit. In geringen Mengen genossen, enthemmt er, größere Mengen führen zu Wahrnehmungs- und Aufmerksamkeitsstörungen. Die Koordinationsfähigkeit lässt nach, die Aussprache wird schwerfällig. Wer viel trinkt, wird müde und benommen, kann gar bewusstlos werden.
Alkohol gelangt über den Blutkreislauf in den gesamten Körper. Nach einer halben bis einer Stunde beginnt er zu wirken. Alkohol beeinflusst vor allem die Zentren des Gehirns, die das Bewusstsein und die Gefühle steuern. Unter anderem wird Dopamin freigesetzt, ein Botenstoff im Gehirn, der für das Belohnungssystem eine wichtige Rolle spielt. Außerdem wird die hemmende Wirkung des Botenstoffs GABA verstärkt, was Angst lindert und beruhigt.
Regelmäßiger Alkoholkonsum kann zu psychischer und körperlicher Abhängigkeit führen. Wer auf Dauer viel trinkt, schädigt seine inneren Organe, das Gehirn und das Nervensystem. Auch die Persönlichkeit kann sich verändern, im fortgeschrittenen Stadium kann es zu Wahnvorstellungen kommen.
Wenn Jugendliche früh beginnen, Alkohol zu trinken, kann das ihre Entwicklung verzögern. Insbesondere die Reifung des Gehirns kann durch häufigen, riskanten Alkoholkonsum beeinträchtigt werden.
Je jünger man sich an Alkohol gewöhnt, desto größer ist die Suchtgefahr.
Besondere Risiken für Frauen
Frauen haben aufgrund der sogenannten Schwangerschaftsreserve weniger Flüssigkeit im Körper (ca. 55 %) als Männer (ca. 68 %). Der Alkohol verteilt sich bei Frauen somit auf weniger Flüssigkeit, wird also weniger „verdünnt". Die Alkoholkonzentration im Blut (Promille) ist bei Frauen deshalb höher als bei Männern, auch wenn sie die gleiche Menge Alkohol getrunken haben. Außerdem kommt bei Frauen das Enzym in der Leber, das Alkohol abbaut (ADH), seltener vor als bei Männern. Dadurch baut sich bei Frauen der Alkohol langsamer ab.
Bei der Einnahme von Verhütungsmitteln ist zu beachten, dass durch Alkoholkonsum verursachtes Erbrechen die Wirksamkeit der Pille beeinträchtigen kann.